Hundesport: Den Hund artgerecht fordern und fördern

Frau läuft mit einem Hund an der Leine

Wer mit seinem Hund regelmässig spielt, etwa Bälle oder Frisbees wirft, der wird bereits festgestellt haben, dass die Vierbeiner daran meist sehr viel Freude haben. Sie lieben Bewegung und toben nicht nur gerne mit ihren Artgenossen, sondern auch mit ihren Menschen. Durch das Erlernen neuer Spiele, das Durchstreifen unbekannten Geländes sowie das Verwenden anderer Spielzeuge wird genauso der Geist gefördert und gefordert.

Geistige Arbeit ist für Hunde ebenso wichtig wie für Menschen. Muss sich das Gehirn nicht anstrengen, baut es ab. Das sonst vielleicht artgerechte und erfüllte Hundeleben wird so schnell langweilig und kann auf Dauer ganz schön ermüdend sein. Aber andererseits fragen sich auch viele Hundebesitzer, welche Möglichkeiten es, neben dem Bälle werfen, überhaupt noch gibt.

Hundesport: So vielfältig, dass für jeden etwas dabei ist

Um Hunde geistig sowie körperlich zu fordern und die Beziehung zum Besitzer zu festigen, wurde eine Vielzahl an Sportarten entwickelt. Je nachdem, um welche es sich handelt, eignet sie sich für nahezu alle Rassen. Manche Hundesportarten eignen sich jedoch nicht für alle Hunde. So sind beispielsweise Sportarten, die eine grosse, körperliche Ausdauer erfordern etwa für Hunde mit platter Schnauze, beispielsweise französische Bulldoggen, eher ungeeignet. Diese Rassen haben oft mit einer erschwerten Atmung zu kämpfen. Obwohl sie vielleicht Freude am Rennen hätten, sollte man sie nicht überfordern.

Weiterhin sollten sehr grosse und schwere Hunde wie etwa Bernhardiner und auch Welpen keine Hindernisläufe ausführen. Während bei grossen Rassen meist sowieso eine Neigung zu Knochen- und Gelenkproblemen besteht und zu viele Sprünge oder Treppensteigen schädlich sind, haben Welpen dafür eine noch zu empfindliche Hüfte und Wirbelsäule. Welpen haben im Hundesport ohnehin nichts verloren.

Andere Hunderassen benötigen länger, um Kommandos oder Bewegungsabläufe zu erlernen. Es gibt sogar Rassen, die das Erlernen neuer Kommandos grundsätzlich ablehnen, wenn sie den Sinn dahinter nicht verstehen. Einem solch sturen Hund eine hochkomplexe Aufgabe zu stellen kann funktionieren, muss aber nicht. Dann eignen sich vielleicht eher andere Hundesportarten besser, bei denen es mehr auf die Bewegung und weniger auf das exakte Ausführen bestimmter Aufgaben ankommt.

Sportarten, die auf Bewegung ausgelegt sind

Der wohl bekannteste Hundesport ist Agility. Die Hunde werden von ihrem Besitzer durch einen Hindernis-Parcours geleitet und überqueren dabei Brücken, Wippen, Treppen, springen über Hürden und laufen im Slalom. Den meisten Hunden bereitet das sehr viel Freude. Sie werden nicht nur körperlich beansprucht, sondern müssen auch konzentriert sein. Theoretisch können Agility alle Hunde ausüben, ob gross oder klein. Nur Welpen sollten Sprünge meiden, um die empfindlichen Gelenke zu schonen.

Flyball ist ein Sport, der auf Geschwindigkeit ausgelegt ist. Der Hund muss zunächst über mehrere Hürden springen und dann eine Vorrichtung betätigen, aus der ein Ball geschleudert wird. Diesen muss er nun fangen, erneut die Hürden passieren und zum Besitzer bringen. Es handelt sich hier um einen Wettkampfsport, der in Mannschaften ausgeübt wird. Geeignet sind alle Hunde, die gut springen und zielsicher fangen können sowie, vor allem, schnell sind. Zudem müssen die Hunde alle Aufgaben alleine durchführen, die Besitzer helfen nicht.


Flyball ist ein herausfordernder Wettkampfsport für Hund und Herrchen. (Bild: Melounix – shutterstock.com)

Sportarten, die geistig beanspruchen

Obedience ist eine Hundesportart, die sich besonders für Hunde eignet, die sehr gut Kommandos erlernen und ausführen können. Ebenso sollte der Hund Spass an „Arbeit“ haben, also gerne apportieren und allgemein gerne das tun, was ihr Besitzer sagt. Die Hunde müssen verschiedene Aufgaben erfüllen. Von den Grundkommandos wie „Platz“ und „Sitz“ bis hin zum Apportieren über grössere Distanzen ist Obedience sehr vielfältig. Da mehr geistige Arbeit geleistet wird als körperliche, können auch sehr junge sowie alte Hunde diesen Hundesport ausüben.

Ein völlig anderer Hundesport ist Dogdance. Hier „tanzen“ Mensch und Hund gemeinsam zur Musik. Der Tanz besteht dabei aus einer Aneinanderreihung verschiedener Bewegungen und Kommandos. Das alles sollte im besten Fall natürlich im Rhythmus zur Musik geschehen. Damit der Hund überhaupt über mehrere Minuten durchgehend einen einstudierten Bewegungsablauf ausführen kann, sollte er unbedingt sehr gehorsam und spielfreudig sein. Wer sich Videos von Veranstaltungen anschaut wird feststellen, dass hier Border Collies stark vertreten sind.

Spezieller Hundesport

Für Hunde, die sich ohnehin als Rettungshunde eignen, gibt es die Möglichkeit, Rettungshundesport auszuüben. Das ist die gleiche Arbeit, die ein echter Rettungshund machen würde, aber im Rahmen eines Wettkampfes oder auf dem Übungsplatz. Beim Vielseitigkeitssport geht es zusätzlich auch um Schutzdienst und Fährtenarbeit.

Wie findet man den richtigen Hundesport für den eigenen Hund?

Wichtig ist, dass der Hund die körperlichen Voraussetzungen zunächst erfüllt. Dann kann man sich in Ruhe eine Zeit lang mit einer Hundesportart beschäftigen. Nur durch ausprobieren kann man feststellen, ob der eigene Hund charakterlich überhaupt für den gewählten Sport geeignet ist. Hat man als Besitzer das Gefühl, dass trotz Eignung der Hund daran keine Freude hat, sollte man, dem Tier zuliebe, eben etwas anderes ausprobieren. Weiterhin neigen viele Hundebesitzer dazu, es aus Wettkampfeifer zu übertreiben. Ein bis zwei Tage in der Woche Hundesport – Das reicht völlig aus.

 

Titelbild: Fotokostic – shutterstock.com

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