Drei für Selfies ausgebeutete Bärenjungen in Ukraine gerettet

Bild: © Yaroslav Tymchyshyn | FOUR PAWS

VIER PFOTEN bringt sechs Monate alte Braunbären in Tierschutzzentrum

Die globale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN brachte am 6. Juli drei gerettete Braunbärenjungen in ihren BÄRENWALD Domazhyr bei Lwiw in der Ukraine. Ein Streichelzoo in Yasnogorodka hatte die Bären gekauft und sie seinen Besuchern für Selfies angeboten.

Nach Kritik von Tierschützerinnen und Tierschützern übergaben die Zoobesitzer im Mai 2021 die insgesamt fünf Bärenjungen an die lokale NGO Save Wild Fund, die den White Rock Bear Shelter bei Kiev betreibt. Da dort aber kein Platz für alle ehemaligen Selfie-Bären ist, übernahm VIER PFOTEN drei der Jungtiere. Im Bärenschutzzentrum von VIER PFOTEN sollen die drei Bären mit einem ebenfalls kürzlich geretteten Bärenjungen, das derzeit allein lebt, vergesellschaftet werden.

Die Bären, ein weiblicher und zwei männliche, die im Januar 2021 geboren wurden, sind wohlauf und haben die 570-Kilometer weite Reise vom White Rock Bear Shelter in den von VIER PFOTEN geführten BÄRENWALD Domazhyr gut überstanden. Erst Ende Juni hat VIER PFOTEN eine Bärenfamilie in der Ukraine gerettet. Da das fünf Monate alte Bärenjunge Andor aus Sicherheitsgründen nicht mit seinen Eltern wiedervereint werden kann, plant das VIER PFOTEN Team, es nach einer Eingewöhnungsphase mit den drei Selfie-Bären zu vergesellschaften. „Diese Bären wurden in Gefangenschaft geboren und sind an Menschen gewöhnt, daher können sie niemals ausgewildert werden. Bei uns bekommen sie ein lebenslanges Zuhause in artgemässer Umgebung und mit Artgenossen im selben Alter. Sie können gemeinsam spielen und schwimmen, so wie es jedem Bären möglich sein sollte. Wären sie im Streichelzoo geblieben, hätten die Besitzer sie wahrscheinlich nach einer Saison an andere Privathalter weitergekauft, weil sie zu gross für Selfies und andere Interaktionen geworden wären.“, sagt Ihor Nykolyn, Leiter des BÄRENWALD Domazyhr.

Ukraine muss private Zucht und Haltung von Bären verbieten

In der Ukraine ist es erlaubt, Bären sowohl in Zoos und Tierschutzzentren als auch in Privathaltung zu halten, sofern die Bären nicht aus der Wildnis stammen, sondern gezüchtet, gekauft oder gerettet wurden. Seit Dezember 2020 sind die Haltungsbedingungen zwar strenger, doch in den meisten Fällen ist die Privathaltung von Bären nicht annähernd artgemäss. „Noch immer leben in der Ukraine geschätzt 100 Bären in kleinen Gehegen neben Restaurants oder in privaten Streichelzoos. Wir fordern die zuständigen Behörden auf, die private Zucht und Haltung von Wildtieren zu verbieten und Lizenzen nur an legitime, verantwortungsbewusste Einrichtungen zu vergeben, zum Beispiel an Tierschutzzentren, die die Tiere nicht zu Unterhaltungszwecken ausbeuten“, sagt Taras Boiko, Direktor von VIER PFOTEN in der Ukraine.

28 gerettete Bären in ukrainischem Tierschutzzentrum

VIER PFOTEN eröffnete den BÄRENWALD Domazhyr im Oktober 2017 für Besucher. Mit den Neuankömmlingen leben auf 14 Hektar mittlerweile 28 Bären, die VIER PFOTEN aus katastrophalen Haltungsbedingungen gerettet hat. Mit der Errichtung des BÄRENWALD Domazhyr unterstützt VIER PFOTEN auch die ukrainische Regierung bei der Durchsetzung des Verbots von Bärenkämpfen im Land. Dabei werden angekettete Bären misshandelt, um Hunde für die Jagd abzurichten. Ausserdem bietet das Bärenschutzzentrum auch einzelnen Tieren aus anderen grausamen und nicht artgemässen Haltungsformen ein Zuhause.


Bild: © Yaroslav Tymchyshyn | FOUR PAWS
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Bild: © FOUR PAWS | Olya Fedoriv
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Quelle: VIER PFOTEN Schweiz
Bildquelle: © FOUR PAWS | Yaroslav Tymchyshyn & © FOUR PAWS | Olya Fedoriv

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