Haustiere vor Gefahren im Garten schützen

Ein eigener Garten ist nicht nur für Menschen ein toller Ort, um sich etwas Bewegung zu verschaffen und zu entspannen. Auch Haustiere lieben es, in einer grünen Oase zu spielen, in der Sonne zu dösen und es sich einfach gut gehen zu lassen. 

Allerdings verstecken sich in diesem kleinen Paradies nur allzu oft Gefahren für unsere Vierbeiner, die nicht auf den ersten Blick offensichtlich sind. Mit wenig Aufwand lässt sich aber der Garten durchaus haustiersicher machen.

Dünger, Pestizide und andere Gifte

Viele Hobbygärtner stecken sehr viel Arbeit in ihr heimisches Grün. Deshalb ist es auch verständlich, dass sie den Rasen und die Blumenbeete ansehnlich halten möchten und die nach der Ernte im Gemüsegarten die Früchte ihrer Arbeit geniessen wollen. Dabei kommen leider sehr oft Mittel zum Einsatz, die nicht nur Insekten, Schnecken oder Unkraut schaden, sondern auch für Haustiere alles andere als bekömmlich sind.

Gerade, wenn Hunde oder Katzen Gras fressen, das mit giftigen Substanzen in Kontakt gekommen ist, kann sich das in akuten Beschwerden wie beispielsweise Erbrechen äussern. Doch auch langfristig kann die Gesundheit eines Vierbeiners beeinträchtigt werden, da einige Stoffe mittel- bis langfristig krebserregend wirken. Auch der Einsatz von Giftköder gegen Ratten und Mäuse ist problematisch. In vielen Fällen verenden die Nager nicht sofort und werden von Katzen gefressen, wodurch diese das Gift aufnehmen.

Wenn Haustiere durch den Garten tollen, sollte deshalb zu ungefährlichen Mitteln greifen, die sich bereits seit Jahrhunderten bewährt haben. Pflanzen können ganz natürlich mit Kompost und Mist gedüngt werden, und Brennnesseljauchen sind höchst wirksam gegen Schädlingen. Schneckenzäune und Netze schützen Obst und Gemüse ganz ohne Gift. Zudem können Insektenhotels und Büsche dabei helfen, gezielt Nützlinge wie Marienkäfer anzusiedeln, die einen grossen Teil der Arbeit übernehmen. Und gegen Nagetiere helfen am besten die klassischen Mausefallen.

Giftige Pflanzen im Garten

Während sich viele Gärtner der Gefahren von Pflanzenschutzmitteln bewusst sind, wird eine weitere Giftquelle im Garten häufig übersehen. Zahlreiche Pflanzen, die beliebt und sehr verbreitet sind, können für Vierbeiner ebenfalls äusserst gefährlich werden. Dazu gehören beispielsweise Goldregen, Efeu, Eisenhut, Engelstrompete und der Wunderbaum, aber auch scheinbar harmlose Blütenflanzen wie Begonien, Christrosen, Oleander, Rhododendron und Tulpen.



Leider wissen die meisten Hunde und Katzen anders als Wildtiere nicht instinktiv, welche Pflanzen gut für sie sind und welche ihnen schaden. Deshalb ist die einfachste Massnahme, um sie vor einem versehentlichen Verschlucken von Giftpflanzen zu schützen, diese aus dem Garten zu entfernen. Schliesslich gibt es zahlreiche Alternativen, mit denen die grüne Oase ansprechend gestaltet werden kann. Alternativ dazu können diese Pflanzen auch in einem Bereich gesetzt werden, der für die vierbeinigen Familienmitglieder nicht zugänglich ist.

Schutz vor Parasiten

Wenn Haustiere ins Freie dürfen, lässt es sich nicht vermeiden, dass sie auch mit verschiedenen Parasiten in Kontakt kommen. Das gilt insbesondere für Gärten, in denen sich gelegentlich auch Wildtiere wie Marder oder Füchse aufhalten, da diese in der Regel mit Würmern infiziert sind. Katzen können sich damit auch anstecken, wenn sie Mäuse fangen. Zudem lauern im Sommer im Gras und Gebüsch häufig Zecken, und an den Lieblingsplätzen unserer Vierbeiner können sich Flöhe vermehren.

Glücklicherweise hält die Tierapotheke inzwischen zahlreiche Medikamente bereit, die sehr wirksam gegen Parasiten sind. Mit einer regelmässigen Entwurmung ist sichergestellt, dass der geliebte Vierbeiner keine unerwünschten Mitbewohner hat, und Spot-On-Präparate gegen Flöhe sorgen dafür, dass die kleinen Blutsauger fernbleiben. Auch wenn sich einmal eine Zecke festgesaugt hat, ist das kein Grund zur Sorge. Mit den entsprechenden Hilfsmitteln lassen sich Zecken entfernen, bevor sie Viren oder Bakterien übertragen.

Weitere Gefahrenquellen

Da Katzen und auch viele Hunde sehr viel kleiner als Menschen sind, kann auch die Gartengestaltung als solche für ungeahnte Gefahren sorgen. Teiche und Swimmingpools können zu Todesfallen werden, da Haustiere zwar schwimmen können, aber in vielen Fällen die Ränder so geformt sind, dass ein Herausklettern unmöglich ist. Gleiches gilt für Regentonnen. Selbst Zäune können problematisch sein, wenn das Haustier aus dem Garten auszubrechen versucht und dabei stecken bleibt.


Pools und Teiche können eine große Gefahrenquelle für Haustiere sein. Hier bieten sich Rampen an, um den Tieren den Ausstieg aus dem Wasser zu erleichtern.(Bild: Denys R – shutterstock.com)

Um Unglücksfälle zu vermeiden, sollten deshalb Pools und kleine Gewässer so gestaltet werden, dass Rampen den Ausstieg erleichtern. Bei bereits vorhandenen Strukturen können nachträglich Holzbretter mit Querleisten angebracht werden, die Hunde und Katzen zum Hochklettern nutzen können. Für Regentonnen sind stabile Abdeckungen erhältlich, die zudem Verschmutzungen verhindern. Und als Zäune kommen Gitter mit einem geringen Abstand infrage, die ein Hindurchschlüpfen von vorneherein verhindern.

Wer mit einem Haustier umziehen  möchte, das bislang noch keine Erfahrung mit einem Garten hat, sollte auch über den Bau eines geschützten Bereiches für den geliebten Vierbeiner nachdenken. Neben den bekannten Zwingern für Hunde sind inzwischen auch sogenannte Catios für Katzen sehr beliebt. Darin können die Samtpfoten die Sonne geniessen und nach Herzenslust Vögel beobachten, ohne dabei sich und andere Tiere zu gefährden.

 

Titelbild: schubbel – shutterstock.com

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