Hund im Bett - Argumente pro und contra

Hund im Bett

Für viele ist es selbstverständlich, dass ihr Hund Nacht für Nacht mit im Bett schläft. Andere Hundebesitzer hingegen weisen dem Vierbeiner lieber einen separaten Schlafplatz zu. Die dritte Gruppe Hundebesitzer teilt zwar ab und zu das Bett mit dem Hund, möchte die Fellnase aber nicht grundsätzlich mit im Bett haben.

Nachstehend geht es darum, die Vorteile und Nachteile eines Hundes im Bett zu nennen und gegeneinander abzuwägen. Selbstverständlich sind hierbei nicht nur die Wahrnehmung und die Gefühle des Herrchens oder Frauchens, sondern auch die des Vierbeiners zu berücksichtigen. Nur wenn beide sich auf das Zusammenliegen im Bett einlassen können und möchten, ist es zu befürworten.

Soziale Bedürfnisse von Mensch und Hund

Menschen wie auch Hunde sind sehr soziale Lebewesen. Forschungseinrichtungen wie das California Institute of Technology wiesen in den vergangenen Jahren nach, dass die sozialen Gehirnzentren von Mensch und Hund recht ähnlich funktionieren. Es ist folglich durchaus legitim, weitgehend übereinstimmende soziale Gefühle und Bedürfnisse zu vermuten.

Ein heutzutage als Haustier gehaltener Hund hat mit seinem Vorfahren, dem Wolf, nicht mehr viel gemein. Seit der Zähmung des wilden Wolfes sind Tausende von Jahren vergangen. Die Domestizierung bedingte eine immer bessere Kommunikation zwischen Mensch und Hund. Differenzierte Verhaltensweisen in Form diverser Belllaute und körperlicher Reaktionen zeichnen den besten Freund des Menschen aus. Das Zusammenleben von Hund und Hundebesitzer sollte grundsätzlich die Vorstellungen und Wünsche beider Seiten berücksichtigen.



Der Schlafplatz für den Hund

Es ist absolut sinnvoll, dem Hund einen Schlafplatz in Nähe der wichtigsten Bezugsperson anzubieten: Der Mensch ist Ersatz für Artgenossen, und eine enge Bindung ist der Grundstein für das angestrebte freundschaftliche und vertrauensvolle Verhältnis. Hundebesitzer sollten deshalb nach Möglichkei einen Hundeschlafplatz innerhalb der Wohnung oder des Hauses bereithalten. Gerade für einen Welpen ist das Schlafzimmer zu bevorzugen, um dem jungen Hund Geborgenheit und Sicherheit zu geben.

Generelle Anforderungen an einen Schlafplatz für Hunde:

  • Witterungsgeschützt
  • Zugluftdicht
  • Wenigstens etwa 10 Grad plus
  • Ruhig
  • Bequem und sauber

Da ein Hund auch tagsüber einen Rückzugsort benötigt, eignet sich ein Hundekorb oder Hundekissen in ruhiger Umgebung gut als Schlafplatz. Sofern man es vorzieht, bei Temperaturen um 20 Grad zu schlafen, ist dem Hund das Schlafzimmer möglicherweise ohnehin zu warm für die Nachtruhe. Mag der Vierbeiner es jedoch warm und kuschelig, kann man ihm gerne einen Platz im Bett anbieten.


Hund liegt in einem Hundebett
Ein Hundebett bzw. ein Hundekissen reichen im Regelfall aus, um den Hund zufrieden zu stellen. (Bild: Africa Studio – shutterstock.com)

Bedenken gegen den Hund im Bett

Diejenigen, die dagegen sind, den Vierbeiner im Bett schlafen zu lassen, führen insbesondere Gründe an, die die Nachtruhe und die Hygiene betreffen: Ebenso wie Menschen bewegen sich auch Hunde im Schlaf und geben Geräusche von sich. Und durchaus besteht die Gefahr, dass ein schlecht gepflegter Hund Ungeziefer und Schmutz ins Bett trägt. Sollte womöglich der Hund im Bett über die Platzverteilung bestimmen wollen, ist dies ebenfalls eine denkbar schlechte Voraussetzung.

Die hygienischen Bedenken gegen das Nebeneinanderliegen von Mensch und Hund sind leicht ausser Kraft zu setzen, wenn der Besitzer seinen Hund regelmässig gut pflegt. Das Argument, ein Hund störe die Nachtruhe, greift nur, wenn der Vierbeiner eher unruhig ist und man einen leichten Schlaf hat. Auf jeden Fall muss Herrchen/Frauchen im Bett – wie auch sonst bei der Erziehung des Hundes – das Sagen haben. Lässt der Schützling dies nicht zu und vergrault vielleicht sogar den Partner aus dem Bett, sollte er an einem anderen Platz schlafen.

Positive Effekte unterschiedlicher Art

Mittlerweile belegen diverse Studien gesundheitsfördernde und bindungsstärkende Effekte des geteilten Bettes. Vor allem kann dieser Brauch beruhigend und stressreduzierend auf den Hundebesitzer wirken. Tatsächlich schlafen viele Menschen neben ihrem Hund gut ein und gut durch. Schliesslich ist auch der Kuschelfaktor nicht zu verachten: Wer sehnt sich nicht nach etwas Warmem und Flauschigen im Bett, wenn man mal Trost braucht oder kühle Aussentemperaturen herrschen?

Die meisten Hunde würden sich, wenn sie die Wahl hätten, für den Schlafplatz im Bett entscheiden. Sie fühlen sich dann erst recht angenommen und geliebt. Ein Hund, der gerne kuschelt, wärmt sein Herrchen oder Frauchen und profitiert selbst, da er Geborgenheit spürt. Ein ganz wichtiger Vorteil für Mensch und Tier ist das Gefühl der Sicherheit. Zweifelsohne wird das Vertrauensverhältnis zwischen beiden gefördert.

So funktioniert die gemeinsame Nutzung des Bettes

Nur weil der Hund das Bett für sich entdeckt hat, heisst das noch lange nicht, dass er um jeden Preis Nacht für Nacht dort schlafen sollte. Letztlich hat es immer noch Frauchen oder Herrchen in der Hand, der Fellnase einen Schlafplatz zuzuweisen und schmackhaft zu machen. Wenn man sich in der Nachtruhe gestört fühlt, ist es absolut legitim, den Hund an ein Körbchen oder Hundekissen zu gewöhnen. Auch ausserhalb des Bettes gibt es ausreichend Gelegenheit für Kuschel- und Streicheleinheiten.

Eine gemeinsame Bettnutzung ist ohne Probleme möglich, wenn die Mensch-Hund-Beziehung und die Hygiene stimmen: Einerseits sollte der Hund den Besitzer als Orientierungsperson akzeptieren. Andererseits ist auf die tägliche Fellkontrolle und Fellpflege sowie auf die regelmässige Entwurmung zu achten.

 

Titelbild: Africa Studio – shutterstock.com

jQuery(document).ready(function(){if(jQuery.fn.gslider) {jQuery('.g-10').gslider({groupid:10,speed:10000,repeat_impressions:'Y'});}});