Hundefleisch-Festival findet auch dieses Jahr in China statt
VON belmedia Redaktion Hunde News
Obwohl China Ende Mai 2020 Hunde vom nationalen Nutztier-Katalog genommen hat und damit der Verkauf von Hundefleisch zum Verzehr verboten ist, startet laut der globalen Tierschutzorganisation VIER PFOTEN am 21. Juni das mittlerweile privat organisierte Hundefleisch-Festival in Yulin.
Es gibt zwar keine offiziellen Veranstalter, dennoch kommen weiterhin Einheimische zusammen, um anlässlich der Sommersonnenwende Hundefleisch zu essen. Angesichts der globalen COVID-19 Pandemie, deren Ursprung auf einem Lebendtiermarkt vermutet wird, fordert VIER PFOTEN die chinesischen Behörden auf, die illegalen Hundeschlachtungen in Yulin zu unterbinden.
Neben Tierquälerei sind die unhygienischen Schlachtungsbedingungen auch die perfekte Brutstätte für zoonotische Viren, eine gesundheitliche Bedrohung.
Alles weist darauf hin, dass auch dieses Jahr das 2009 gegründete und seit 2014 inoffizielle Hundefleisch-Festival in China stattfindet. Lokale Beobachter berichteten VIER PFOTEN von zahlreichen LKWs beladen mit Hunden, die in den letzten Tagen in der Stadt Yulin eingetroffen sind. Dort wird das berüchtigte Festival mit der Sonnwendfeier eingeläutet und endet am 30. Juni. Während der zehn Festtage werden geschätzt 1’000 Hunde in engen Holzkisten und Metallkäfigen vorgeführt und schlussendlich in Restaurants geschlachtet, gekocht und gegessen.
„Es ist sehr enttäuschend und frustrierend, dass die Behörden bei dieser illegalen Tierquälerei einfach wegsehen. Chinas Entscheidung, Hunde nicht mehr als Nutztiere zu klassifizieren, war offenbar nur ein leeres Lippenbekenntnis. Wenn die Behörden in Yulin nicht einschreiten, sind sie nicht nur für das brutale Töten von Hunden mitverantwortlich, sondern auch für die Gefährdung der öffentlichen Gesundheit. Die unhygienischen Haltungs- und Schlachtungsbedingungen der Hunde können zu Krankheitsausbrüchen wie Tollwut und Cholera sowie zur Entstehung neuer tödlicher Zoonose-Viren führen. China hätte hier die Chance gehabt, ein Vorbild zu sein, vor allem für Südostasien“, sagt Dr. Karanvir Kukreja, Tierarzt und Projektmanager der VIER PFOTEN Anti-Hundefleisch-Kampagne.
10 Millionen geschlachtete Hunde und Katzen in Südostasien
Ebenso wie in China werden laut Recherchen von VIER PFOTEN auch in Vietnam, Kambodscha und Indonesien jährlich rund 10 Millionen Hunde und Katzen für ihr Fleisch getötet. Doch nur eine Minderheit der Einheimischen konsumiert das Fleisch. In vielen Fällen handelt es sich um Haustiere, die von ihren Besitzern gestohlen und danach ertränkt, erhängt oder erstochen werden.
Um den brutalen Handel mit Hunde- und Katzenfleisch in Südostasien nachhaltig zu beenden, hat VIER PFOTEN eine Kampagne auf internationaler und nationaler Ebene gestartet. „Durch Aufklärungsarbeit und Kooperationen mit den verantwortlichen Behörden und Tourismusverbänden sollen die Regierungen dazu gebracht werden, strenge Tierschutzgesetze einzuführen, die das Fangen, Schlachten und Essen von Hunden und Katzen verbieten“, erklärt Dr. Kukreja.
Darüber hinaus unterstützt VIER PFOTEN lokale Tierschutzorganisationen und Gemeinden mit humanen und nachhaltigen Programmen zum Management der Hunde- und Katzenpopulation. VIER PFOTEN ist auch Mitglied der Tierschutzkoalitionen DMFI (Dog Meat Free Indonesia) und ACPA (Asia Canine Protection Alliance), die gegen den Handel in Südostasien lobbyieren.
VIER PFOTEN hat zudem eine Petition gegen den Hunde- und Katzenfleischhandel lanciert, die bereits über 770’000 Unterstützer weltweit unterschrieben haben.
Quelle: VIER PFOTEN
Artikelbilder: © VIER PFOTEN