So kann nachhaltige Hundehaltung funktionieren
Marta Fischer Haustiere Hunde Natur & Umwelt
Nachhaltigkeit ist mehr als nur ein aktuelles Schlagwort. Während die Verwendung des Wortes sicherlich in der Häufigkeit zugenommen hat, ist das Konzept an sich kaum neu. Dennoch entwickeln heute mehr Menschen denn je ein Bewusstsein für die Auswirkungen, die unsere alltägliche Lebensweise auf unsere Umwelt und unseren Planeten haben kann und entscheiden sich der Umwelt zuliebe in ihrer Familie für eine (nachhaltige Lebensweise).
Nachhaltigkeit muss jedoch nicht bei uns selbst aufhören, denn auch im Leben unseres Hundes lassen sich nachhaltige Konzepte integrieren.
Ob wir es realisieren oder nicht, jede Entscheidung, die wir für unsere vierbeinigen Freunde treffen, kann sich auf die Umwelt auswirken. Nachhaltige Hundehaltung macht sich genau dies bewusst. Während die grösste Herausforderung für umweltfreundliche Tierhalter die Balance zwischen den Bedürfnissen unserer Tiere und den Bedürfnissen der Umwelt ist, sollte die Gesunderhaltung und Zufriedenheit unserer Tiere immer an erster Stelle stehen. Immerhin sind sie ein Teil der Familie.
Adoptieren statt kaufen
Weltweit werden jedes Jahr Millionen Hunde und Katzen eingeschläfert, weil in den Tierheimen kein Platz mehr für sie ist. Ebenso viele Tiere leben in vielen Ländern der Welt streunend und ohne regelmässige Nahrung oder Unterkunft. Es ist nicht nur wirtschaftlicher, ein Haustier zu adoptieren, als einen Hund oder eine Katze von einem Züchter zu kaufen, es bedeutet auch, dass es ein Tier weniger gibt, das darum kämpfen muss, auf der Strasse zu überleben. Wer einen Hund aus einem Tierheim adoptiert, rettet ein Leben.
Investieren Sie in nachhaltige Tiernahrung
Wenn Sie der Meinung sind, dass der Kauf von nachhaltiger Tiernahrung nichts für Sie ist, versuchen Sie doch, Ihre eigene Tiernahrung herzustellen. Obwohl zeitaufwändig und etwas umstritten, ist Rohkost für Hunde im Moment auf dem Vormarsch. Damit reduzieren Sie die Menge an verarbeiteten Zutaten, die Ihr Hund zu sich nimmt und behalten die Kontrolle über das, was bei Ihrem vierbeinigen Freund auf den Teller kommt.
Denken Sie jedoch stets daran: Die Gesundheit Ihres Hundes steht an erster Stelle. Rohkost und hausgemachte Leckereien sind möglicherweise nicht immer das Beste für Ihren Hund. Fragen Sie Ihren Tierarzt, bevor Sie die Ernährung Ihres Haustieres grundlegend ändern. Möglicherweise kann Ihr Tierarzt Ihnen sogar gesunde, natürliche Alternativen für verpackte Lebensmittel empfehlen. Wenn Sie für Ihr Haustier Fertiggerichte oder Konserven kaufen möchten, kaufen Sie diese in loser Schüttung und stellen Sie sicher, dass die Verpackung recycelbar ist.
Verwenden Sie nachhaltiges Hundespielzeug
Schränken Sie Plastikspielzeug ein oder wählen Sie Spielzeug aus recyclebaren Materialien.
Besonders wenn Sie einen besonders aktiven Hund haben, der gerne auf Spielzeugen kaut und sie auch gerne einmal zerstört, können zerkaute Plastikspielzeuge schnell im Müll und damit letztendlich auf den Mülldeponien landen, wo sie sich niemals zersetzen. Entscheiden Sie sich statt Spielzeug aus Kunststoff für Spielzeug aus recycelbaren Materialien oder gerne auch aus Naturfasern. Es gibt viele Unternehmen, die sich für umweltfreundliches Tierspielzeug begeistern, und nachhaltige Alternativen aus recyclebarem Kunststoff oder umweltfreundlichen Stoffen wie Hanf herstellen.
Verwenden Sie ungiftiges Shampoo für Ihren Hund
Tun Sie etwas für die Umwelt, wenn Sie Ihren Hund waschen, indem Sie während des Badens Bio- und Naturshampoo verwenden. Stellen Sie sicher, dass es ungiftig und frei von Farbstoffen und Parabenen ist. Das ist nicht nur besser für die Haut und das Haar Ihres Haustieres, sondern stellt auch sicher, dass keine überschüssigen Chemikalien in den Abfluss und somit in die Umwelt gelangen. Recherchieren Sie oder fragen Sie zuerst Ihren Tierarzt, da viele Unternehmen ihre Produkte als natürlich bewerben, auch wenn dies nicht immer zu hundert Prozent zutrifft.
Entsorgen Sie die Abfälle Ihres Hundes ordnungsgemäss
Sie mögen denken, dass es völlig natürlich ist, den Abfall Ihres Hundes nach dem Toilettengang zurückzulassen. Die kann jedoch umweltschädlich sein, wenn Schadstoffe in die Wasserversorgung gelangen. Nehmen Sie beim Gassi gehen einen Beutel aus pflanzlichen Materialien mit, die sich nach der Entsorgung zersetzen, und werfen Sie den Abfall Ihres Hundes damit in den Restmüll.
Machen Sie mehr Spaziergänge mit Ihrem Hund
Sie wissen wahrscheinlich schon, dass nichts Ihren Hund glücklicher macht als ein ausgedehnter Spaziergang. Es ist auch eine grossartige Ausrede, die Kohlenstoffemissionen aus dem Auto zu überspringen und stattdessen mit Ihrem Hund zu Fuss zum Einkaufen zu gehen. Also raus an die frische Luft!
Kastration und Sterilisierung helfen langfristig
Dies mag nicht in jedem Fall offensichtlich erscheinen, aber die Kastration oder Sterilisierung Ihrer Tiere ist eines der besten Geschenke, die Sie der Umwelt machen können. Besonders im Angesicht der heutigen Situation, in der eine weltweit schockierende Zahl an streunenden Strassenhunden zur traurigen Wahrheit geworden sind, ist es ist wichtig, sicherzustellen, dass nicht noch mehr ungewollte neugeborenen Tiere in einem Tierheim landen oder Umweltressourcen verbrauchen. Sterilisierung hilft bei der Kontrolle der Obdachlosigkeitsepidemie und gibt Ihrem Tier eine bessere Chance, Krankheiten wie Hodenkrebs, Prostataprobleme, Gebärmutterinfektionen und
Bildquelle: [Jaromir Chalabala] – shutterstock.com