Tierfotografie - Wie man beeindruckende Tierfotos macht

Die Tierfotografie ist ein beliebtes Feld. Es ist eine schöne Möglichkeit, die eigenen Erinnerungen an Haustiere oder fremde Tiere auf Reisen haltbar zu machen. Aussergewöhnliche Tiere auf fremden Kontinenten oder Momentaufnahmen der eigenen Tiere zu Hause – es gibt viele Optionen, Tiere zu fotografieren. Auch im Zoo kann man aufregende authentische Bilder von Tieren schiessen.

Egal ob im Studio oder natürlichen Lebensraum – um Tiere zu fotografieren, muss man einiges beachten. Für die Technik hinter der Fotografie ist es ein grosser Unterschied, wo das Foto geschossen wird. Deswegen beschränken wir uns in diesem Ratgeber für Tierfotografie auf das Fotografieren bewegender Tiere in der freien Natur.

Wenn man diese Tipps beachtet, kann man sich selbst auf die Suche nach heimischen Tieren in Schweizer Wäldern machen. Ein grosser Reiz für Fotografen ist es, auf Safari seltene, geschützte Tiere abzulichten.

Welche Kamera eignet sich für die Tierfotografie?

Die Wahl der richtigen Kamera ist essentiell für ein qualitativ hochwertiges Tierbild. Wir vergleichen zunächst folgende Kameras: Kompaktkamera, Spiegelreflexkamera sowie die Bridgekamera.

Kompaktkamera

Kompaktkameras machen bei ausreichendem Licht recht gute Fotos. Meist fehlt aber eine schöne Tiefenschärfe. Ohne die richtige Schärfe wirken Bilder schnell schwach. Wenn das zu fotografierende Tier dann auch noch weit entfernt ist, hat man mit einer Kompaktkamera keine Chance.

Spiegelreflexkamera

Die Spiegelreflexkamera ist die Kamera der Profis. Mit einer Spiegelreflexkamera hat man nahezu alle Möglichkeiten. Hiermit werden die meisten Fotos qualitativ hochwertig. Von der Wahl der Objektive bis zu Blendeneinstellungen ist alles regelbar. Der einzige Nachteil ist wohl der hohe Preis.

Bridgekamera

Zwischen der Kompakt- und Spiegelreflexkamera liegt preislich als auch qualitativ die sogenannte Bridgekamera. Meistens umfasst die Ausstattung einer solchen Kamera gute bis sehr gute Zoomobjektive mit einem grossen Brennweitenbereich – auf die Wichtigkeit dieser Komponenten gehen wir weiter unten ein. Mit Bridgekameras ist eine gute Tiefenschärfe möglich. Allerdings sind oft keine Wechsel der Objektive möglich. Das schränkt die Benutzung oft stark ein.

Bridgekameras sind dafür günstiger als viele Spiegelreflexkameras. Wir empfehlen daher, sich einmal mit den unterschiedlichen Ausstattungen von Bridgekameras auseinanderzusetzen. Diese Kamera ist eine gute Wahl für die ersten Schritte in Richtung beeindruckende Tierfotografien.


Je nach Tierart, Lichtverhältnis und Zoomfaktor ist eine andere Kamera am besten geeignet. Mit einer Bridgekamera kann man jedoch meistens gute Resultate erzielen.
Bild: Rudmer Zwerver – shutterstock.com

Welches Objektiv sollte man für die Tierfotografie wählen?

Um auch weit entfernte Tiere, wie Löwen in der Wildnis, abzulichten, sollte man sich für ein lichtstarkes Objektiv mit einer möglichst langen Brennweite und einem schnellen Autofokus (AF) entscheiden. Man kann wählen zwischen Objektiven mit fester Brennweite und Objektiven mit Zoom.

Ein Teleobjektiv mit einer Telebrennweite von mindestens 300 mm, besser 600 mm, ist zwar kostenintensiv, dafür aber die beste Wahl für die unterschiedlichsten Tiere und Situationen.

Worauf sollte man bei der Einstellung der Blende achten

Auch die Blendenöffnung beeinflusst die Schärfentiefe. Schärfentiefe gibt dem Bild mehr Ausdruck. Wir fotografieren, wie oben beschrieben, im Serienbildmodus die Tiere. Deswegen ist bei einer kurzen Belichtungszeit eine offene Blende (kleine Blendenzahl) sehr wichtig.

Mit der Blende steuert man die Lichtmenge. Durch die offene Blende stellt man sicher, dass auch bei kurzer Belichtungszeit ausreichend Licht auf den Sensor trifft. Die kleine Blendenzahl beeinflusst ausserdem die Schärfeebene. Mit einer offenen Blende, zum Beispiel f/4, hat man eine sehr kleine Schärfeebene.

Um ein Tier gut vom Hintergrund abzuheben, ist eine kleine Schärfeebene ideal. Falls man normalerweise im Automatikmodus fotografiert, erzielen wir diesen gleichen Effekt mit der sogenannten Makro-Einstellung der Kamera. Erkennbar ist diese am Blumensymbol.

Kameraeinstellungen für die Tierfotografie

Tiere bewegen sich, und das nicht zu langsam. Um den richtigen Moment einzufangen, braucht man eine schnelle Serienbildfunktion in der Kamera. Umso mehr Bilder die Kamera pro Sekunde machen kann, umso grösser ist die Chance auf das perfekt scharfe Bild.

Auch für das Fotografieren im Automatikmodus gibt es Tipps. Im Automatikmodus empfehlen wir die Auswahl des Sportprogramms auf der Kamera. Die Kamera wählt dann automatisch eine schnelle Belichtungszeit aus. Der Serienbildmodus ist auch direkt mit eingestellt.

Tipps für die Tierfotografie

Der richtige Augenblick zählt bei der Tierfotografie

Wenn man alle diese technischen Tipps befolgt hat, kann fast nichts mehr schief gehen. Allerdings sind ausdrucksstarke und beeindruckende Fotos auch noch von den Tiere abhängig.

Viel Geduld bewährt sich gerade in diesem Feld der Fotografie. Da man mit einem lebenden, sich bewegenden Foto-Objekt arbeitet, muss man oftmals einfach abwarten. Die besten Fotos entstehen bei natürlichen Bewegungen des Tieres wie Springen, auf dem Boden liegen, wenn es Nahrung zu sich nimmt oder aufschaut.



Um die Emotionen und normalen Verhaltensweisen der Tiere einzufangen, darf man die Tiere nicht erschrecken. Den Blitz sollte man deswegen immer geschlossen lassen. Ausserdem stellt man sich nicht in die Blickrichtung des zu fotografierenden Tieres.

Für Einsteiger besonders geeignet ist die Fotografie von Haustieren wie der Katze. Wenn man eine Beschäftigung für die Katze hat, wie zum Beispiel einen Kratzbaum, dann fällt das fotografieren leichter.

Planung und Recherche für das Fotografieren von Wildtieren

Für eine erfolgreiche Wildtierfotografie ist die Planung und Recherche vorab unabdinglich. Da man nicht wissen kann, wann der richtige Moment ist, muss man immer vorbereitet sein. Die Kamera sollte man griffbereit in der Hand halten und schon vorher auf die Lichtverhältnisse eingestellt haben.

So kann man direkt reagieren, wenn man das gewünschte Tier sieht, ohne es durch Unruhe zu verscheuchen. So gelingen dann auch beeindruckende Tierfotos, die Klein und Gross zum Staunen bekommen.

Tipps und Inspiration von Profis der Tierfotografie

Wenn man eine besondere Anforderung an das Bild legt, ist viel Warten und Geduld gefragt. So gelang auch das Bild von den sechs Hunden, alle blickend zur Kamera, erst nach vielen Stunden. Die Hundefotografie von Claudia Portmann-Caminada wurde ausführlich in der Spiegel Bildkritik besprochen.

 

Titelbild: Jaromir Chalabala -shutterstock.com

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