VIER PFOTEN kümmert sich um verwahrloste Zootiere im Libanon

Die globale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN war von 29. November bis 2. Dezember im Noteinsatz im südlichen Libanon, um dort unter anderem Löwen, syrische Braunbären und Hyänen in zwei Zoos zu versorgen.

Aufgrund der anhaltenden Instabilität im Land, fehlen beiden privat geführten Zoos die nötigen Ressourcen, um sich um ihre Tiere zu kümmern. Nach der Bewilligung durch die Behörden reiste das VIER PFOTEN-Team, bestehend aus Wildtierärzten und Tierpflegern, in den Libanon ein und unterstützte beide Zoos mit medizinischen Behandlungen sowie artgemässem Futter. Derzeit evaluiert VIER PFOTEN, die Tiere in ein sicheres Tierschutzzentrum zu bringen.

Die Hilfe des VIER PFOTEN-Rettungsteam kam für die notleidenden Tiere gerade noch rechtzeitig. Aufgrund der heiklen Lage im Libanon gibt es derzeit kaum finanzielle Mittel für dringend notwendige Medikamente und Futter. Die lokale Tierschutzorganisation Animals Lebanon hat deshalb VIER PFOTEN um Hilfe gebeten. „Sowohl die Tiere als auch die Zoos sind in einem verheerenden Zustand. Der Mangel an Nahrung, Wasser, Personal und artgemässen Haltungsbedingungen hat Spuren an den Tieren hinterlassen. Sie brauchen dringend unsere Hilfe. Derzeit können wir nicht sagen, ob wir eine Rettungsmission umsetzen können. Wir arbeiten aber mit Animals Lebanon an einer Lösung, um die Tiere in artgemässe Einrichtungen zu bringen“, sagt VIER PFOTEN Tierarzt und Leiter des Noteinsatzes Amir Khalil, der bereits über 60 Zootiere aus Syrien, Irak und dem Gazastreifen gerettet hat.



Keine artgerechten Haltungsbedingungen

Die Tiere in den zwei von VIER PFOTEN besuchten Zoos im Libanon sind in winzigen Käfigen gefangen, von denen einige kleiner als ein Tischtennistisch sind. Die Bären haben kein Wasser, den Löwen wurden die Krallen entfernt – ein besonders brutaler Eingriff. Einer Hyäne wurden die Zähne ausgeschlagen, als sie in der Wildnis eingefangen wurde. Sie liegt lethargisch auf dem schmutzigen Boden ihres Käfigs und braucht dringend medizinische Betreuung.



Illegaler Handel im Libanon

Der illegale Handel mit gefährdeten Arten ist weltweit ein florierendes Geschäft. Im Libanon stammt die Mehrheit der in Gefangenschaft lebenden Wildtiere entweder direkt aus der Wildnis oder aus illegalem Handel – meistens aus Syrien geschmuggelt. Seit 2017 erlaubt ein Gesetz im Libanon nur noch die Haltung von Wildtieren in Zoos oder Schutzzentren, die eine Lizenz haben, was bei den beiden von VIER PFOTEN besuchten Zoos aber nicht der Fall ist. Darüber hinaus fehlt es an einer strengen Durchsetzung der bestehenden Gesetze.



Insgesamt sechs Zoos im Libanon

Aktuell gibt es im Libanon sechs Zoos, die alle privat geführt werden und öffentlich zugänglich sind. Laut Recherchen der lokalen Tierschutzorganisation Animals Lebanon werden in den noch vorhandenen Zoos rund 30 Grosskatzen, 8 Bären, 30 Primaten, knapp 50 Reptilien und 60 Grossvögel gehalten. Die Haltungsbedingungen in den Tierparks sind grossteils nicht artgemäss. Viele der Tiere leben in kleinen, kargen Gehegen und leiden an Verhaltensstörungen. Aufgrund von Mangelernährung und fehlender medizinischen Betreuung weisen die Zootiere schwere gesundheitliche Schäden auf.

 

Quelle: VIER PFOTEN Schweiz
Artikelbilder: © VIER PFOTEN

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