Wie streunende Tiere in den Strassen von Bucha und anderen ukrainischen Städten versorgt werden

Der Krieg in der Ukraine hat Menschen und Tiere gleichermassen vertrieben. Das Gebiet um Kiew und der Nordosten des Landes waren in der ersten Phase der Invasion besonders betroffen. Mit dem Rückzug des russischen Militärs wurden die Auswirkungen der Besetzung in vollem Umfang sichtbar. Die gesamte Region im Norden von Kiew ist verwüstet, viele Menschenleben sind zu beklagen, und Häuser sowie wichtige Infrastrukturen wie Strassen und Krankenhäuser sind zerstört. Veterinärkliniken und Tierheime, die für die Versorgung zurückgelassener Haustiere und streunender Tiere unerlässlich sind, wurden ebenfalls beschädigt oder stehen leer.

Viele der Tiere sind verängstigt, verletzt und brauchen dringend Hilfe. VIER PFOTEN hat im Dorf Belgorod, Oblast Kiew, ein temporäres Projekt zur tierärztlichen Versorgung eingerichtet und hilft nun in den Gebieten Bucha, Irpin und Umgebung.

Das Streunerhilfe-Team in der Ukraine

Manuela Rowlings, Leiterin der VIER PFOTEN Streunerhilfe in Europa: «Nachdem wir unsere Aktivitäten aufgrund von Angriffen in der Ukraine vorübergehend aussetzen mussten, sind wir stolz darauf, seit Anfang April wieder voll im Einsatz zu sein. Wir mussten allerdings unsere Arbeitsweise ändern und das Team in kleineren Gruppen und näher am Heimatort arbeiten lassen, um in der aktuellen Situation Risiken so weit wie möglich zu vermeiden.»

„In den letzten 50 Tagen haben wir fast 700 Hunden und Katzen in der Ukraine geholfen. Trotz der täglichen Schrecken, mit denen unser Team vor Ort konfrontiert ist, gibt es auch Geschichten der Hoffnung, wie die von den beiden Hunden, Kit und Rokki. Als wir sie gefunden haben, sahen beide gut versorgt aus, hatten aber leider keinen Mikrochip. Wir haben sie in unsere Obhut genommen, und da wir ihre ursprünglichen Besitzer/innen nicht ausfindig machen konnten, gelang es uns, neue liebevolle Familien für sie zu finden.“

Oleksandr Nazaryshyn, Tierarzt in der Region Kiew, der VIER PFOTEN unterstützt: „Eine der grössten Herausforderungen ist der ständige Stress. Nicht nur bei den Menschen, sondern auch bei den Tieren. Viele Katzen und Hunde sind während des Sirenenalarms und des Beschusses von ihren Grundstücken geflohen, weil sie sich vor dem Lärm fürchteten, oder weil die Zäune beschädigt waren. Im Moment haben wir in unserer Klinik sehr viel zu tun, und ich habe manchmal bis zu 15 Patienten pro Tag.“









Hintergrund

VIER PFOTEN ist bereits seit 2012 mit der Streunerhilfe in der Ukraine aktiv. In den letzten zehn Jahren konnte 30’000 streunenden Hunden und Katzen in über 60 Gemeinden mit dringend benötigter tierärztlicher Versorgung geholfen werden. Das Team betreibt eine mobile Klinik, die in verschiedenen Gemeinden des Landes Fang-Kastrations-, Impf- und Rückführungsprojekte durchführt.

 

Quelle: VIER PFOTEN
Bildquelle: © FOUR PAWS | Maksym Gavrylov

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