COVID-19 Pandemie: Tausende Streuner drohen zu verhungern

Auch für Streuner in mehreren europäischen Ländern hat die COVID-19 Pandemie ernste Konsequenzen: Laut der globalen Tierschutzorganisation VIER PFOTEN droht heimatlosen Hunden und Katzen der Hungertod. Gründe für die Futterknappheit sind die Ausgangssperren sowie die geschlossenen Restaurants und Fabriken – die Hauptnahrungsquellen der Tiere.

Um die Versorgung der Streuner auch in Zeiten des Coronavirus sicherzustellen, hat VIER PFOTEN nun ein Pilotprojekt gestartet. Gemeinsam mit lokalen Partnern will man rund 1‘000 freilaufende Hunde in Rumänien, und zwar beginnend in den Städten Bukarest und Galati, mit Futter vor dem Tod retten. Ähnliche Projekte sollen in der Ukraine und Bulgarien folgen.

Seit den brutalen Massentötungen im Jahr 2014 wagen sich Streunerhunde in Bukarest eigentlich nur noch nachts auf die Strassen. Aufgrund der Ausgangssperren rund um die COVID-19 Pandemie konnte VIER PFOTEN aber in den letzten zwei Wochen beobachten, dass die Tiere vor allem in Industriegebieten wieder vermehrt untertags verzweifelt auf Futtersuche sind. „Die Hunde lernen schnell. Wenn wir mit unseren Autos voller Hundefutter vorfahren, kommen sie schon angelaufen. Die meisten Hunde sind nicht menschenscheu, die Fabrikarbeiter und Restaurantangestellten haben sie vor der Pandemie regelmässig gefüttert. Normalerweise führen wir keine Fütterungsprojekte bei Streunertieren durch. Sie sind kontraproduktiv für ein nachhaltiges Populationsmanagement, sofern sie nicht mit einem Sterilisationsprogramm verknüpft sind. Die aktuelle Krise fordert aber auch von uns ein gewisses Mass an Flexibilität. Ohne den Einsatz unserer Teams vor Ort würden die Hunde und Katzen verhungern“, erklärt Manuela Rowlings, Leiterin der VIER PFOTEN Streunerhilfe in Europa.


© Bogdan Dinca | Animal Society | VIER PFOTEN

© Bogdan Dinca | Animal Society | VIER PFOTEN

Fütterungsprojekt als Basis für Populationsmassnahmen

Obwohl das Füttern während der Zeit der Ausgangssperren im Fokus des VIER PFOTEN Projekts steht, nutzen die mobilen Tierärzte den Kontakt mit den Hunden und Katzen, um sie zu untersuchen und notfalls zu behandeln. Zudem macht das Team genaue Aufzeichnungen über die Tiere, die in einen Sterilisations- und Impfplan einfliessen. Zu einem späteren Zeitpunkt möchte das VIER PFOTEN Team für ein CNVR-Projekt (Catch-Neuter-Vaccinate-Release) zurückkehren.


© Bogdan Dinca | Animal Society | VIER PFOTEN

Putzhandschuhe und selbst genähte Masken im Notfall

Vor einer besonderen Herausforderung steht das VIER PFOTEN Team wegen der kaum verfügbaren Handschuhe und Masken. Aus Sicherheitsgründen müssen diese aber bei Kontakt mit den Tieren immer getragen werden. „Die Not macht uns erfinderisch. Kommt es zu Engpässen, greift unser Team auf Putzhandschuhe und selbst genähte Masken zurück. Natürlich nur im äussersten Notfall – bis jetzt hatten wir Glück, und haben stets Nachschub auftreiben können. Wir müssen aber sehr sparsam mit unseren Ressourcen umgehen, da das Projekt noch einige Wochen laufen soll“, so Rowlings.

 

Quelle: VIER PFOTEN
Titelbild: © Santhos Kumar | Animal Society | VIER PFOTEN

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